Dill, Estragon & Koriander

Dill, Estragon & Koriander

Von herb über leicht pfeffrig bis orientalisch: Leidenschaftliche Hobbyköche verwenden gerne auch spezielle Kräuter. Dill, Estragon und Koriander sind drei davon.
Dill - ein charmanter Begleiter
Dill schmeckt pikant und herb, gleichzeitig aber auch frisch und angenehm süsslich, mit einem leichten Anisaroma.

Er passt gut zu Fisch, macht sich aber auch in Salaten (vor allem Gurke), Saucen, Geflügel, Gemüse und Quark gut. Je nachdem können ganze Zweiglein mitgekocht und vor dem Servieren entfernt werden.
Dill ist eine einjährige Pflanze, die einen sonnigen Standort und nährstoffreiche Erde braucht. Achten Sie darauf, dass Sie den Dill ausreichend mit Wasser versorgen.

Denn er hat nur eine geringe Trockenresistenz und reagiert ziemlich empfindlich auf unregelmässige Wassergaben. Wird Dill auf dem Balkon kultiviert, empfiehlt sich, eine Lage Blähton in den Topf zu geben.
Dill - auch als Heilpflanze bekannt
Dill ist eine altbekannte Heilpflanze. In der Antike rieben sich Gladiatoren mit Dill-Öl ein, weil Dill als schmerzlindernd galt.

In Ägypten wurde es gegen Kopfschmerzen eingesetzt. In den Kräuterbüchern des Mittelalters galt Dill auch als wundheilend. Zudem verwendete man es zur Behandlung von Magen-Darm-Beschwerden.
Heute wird Dill in der Naturheilkunde nicht oft eingesetzt.

Aber immerhin ist erwiesen, dass Dill appetitanregend, krampflösend und verdauungsfördernd ist. Zudem wird dem Dill eine anregende und belebende Wirkung zugeschrieben.
Estragon - erfrischend im Geschmack
Estragon wird gerne und oft verwendet. Das leicht pfeffrige Küchenkraut mit dem feinen Zitrusaroma passt nicht nur zu Fisch und hellem Fleisch sowie Geflügel, sondern auch zu Suppen, Salaten, Saucen, Dips, Eiern, Artischocken, Spargel und Blumenkohl.

Da es sehr geschmacksintensiv ist, sollte man es sparsam dosieren.
Pflanzen Sie den mehrjährigen Estragon an einem windgeschützten Platz an der Sonne. Halbschatten toleriert er zwar ebenfalls, aber man muss mit schwächerem Wachstum rechnen.

Da Estragon viel Platz benötigt, sollten Sie ihn auf dem Balkon in einem grossen Gefäss anpflanzen. Halten Sie den Estragon kontinuierlich feucht, aber giessen Sie nicht die Pflanze, sondern nur die Erde.

Übrigens: Die Estragon-Sorten variieren in ihrem Aroma. Der französische soll der aromatischste sein.
Estragon - Duftöl, Zauberpflanze und Gewürz
Die Chinesen waren vermutlich die ersten, die Estragon als Gewürz benützten. Dann entdeckten ihn die Ägypter als Duftöl, das sie in ihren Tempeln verbrannte. Schliesslich gelangte der Estragon zu den antiken Griechen. Diese nannten ihn «drakos» (Schlange, Drache) und nutzten ihn für Zaubereien. Schliesslich nahmen ihn die Araber in Kultur, die ihn «tarchun» nannten und ihn zum Würzen der Speisen verwendeten.

Nach Deutschland gelangte das Gewürz erst spät – und zwar als Drakonkraut. Der Begriff Estragon bildete sich ab 1564 in Frankreich, woraus sich die heutige Bezeichnung in der deutschen Sprache herleitet. In Ungarn heisst der Estragon aber noch heute «tárkony», während er in Dänemark «Dragon» heisst.
Koriander - die orientalische Petersilie
Er ist zwar nicht jedermanns Geschmack, aber immer häufiger anzutreffen: der frische Koriander. Er schmeckt nach Sonne und Meer, nach Indien, Thailand, Südamerika und den Kanaren. Deshalb passt er zu asiatischen Gerichten, zu Geflügel, Fisch und Garnelen.

Frisches Korianderkraut ist auch Hauptbestandteil der von den Kanaren stammenden kalten Sauce Mojo verde und der chilenischen Kräutertunke Pebre. Gehackte Korianderblätter in Suppe oder Salat verleihen den Gerichten ein frisches Aroma.
Pflanzen Sie den einjährigen Koriander im Halbschatten an. Mischen Sie einer möglichst nährstoffreichen Erde etwas Sand bei und sorgen Sie für eine gute Drainage.

Halten Sie ausgewachsenen Koriander eher trocken und giessen Sie bei Bedarf nur mässig.
Schmeckt Koriander nach Zitrone oder Seife?
Nicht alle mögen frischen Koriander. In Südostasien und dem Mittleren Osten mögen ihn laut einer Studie 97 Prozent, während es in Europa nur 83% sind. Aber weshalb wird er denn nun von vielen als seifig wahrgenommen?

Laut US-Forschern liegt das am Erbgut. Dieses entscheidet darüber, wie wir Geschmäcker und Gerüche wahrnehmen - und ob uns Koriander schmeckt oder ob wir ihn als seifig wahrnehmen.
Das Gen mancher Menschen ist sensibel gegenüber Stoffen wie z.B. Aldehyd, das den Geschmack von Koriander bestimmt - und eben auch in Seifen vorkommt.

Eine Alternative hätte man da: die Koriandersamen. Ihr würziges, leicht süssliches Aroma macht sie zu einem vielseitigen Gewürz. Samen sollte man ungemahlen verwenden: einfach leicht rösten und dann im Mörser zerkleinern.

Weitere spannende Themen über Kräuter