Weisst du, wie viel Sternlein stehen …

Sterne sehen und kennen wir. Aber was sind sie, und weshalb leuchten sie? Ganz einfach. Sterne sind Kugeln aus Gas. Aber in ihrem Innern ist es heiss, viele Millionen Grad Celsius. Wegen der starken Hitze glüht das Gas und leuchtet – wie eine Glühbirne, nur viel heller. So hell, dass es von der Erde aus zu sehen ist, obwohl Sterne viele Billionen Kilometer weit entfernt sind. Die kleinsten haben in etwa den zehnfachen Durchmesser der Erde, Riesensterne können hunderttausendmal so gross sein. EIN Stern ist uns im Vergleich zu den andern nah: die Sonne. Ihr Durchmesser ist etwa hundertmal so gross wie jener der Erde.

Ob Dekos oder Gebäck: Im Dezember sind Sterne beliebt. Dies nicht zuletzt, weil der «Stern von Bethlehem» eine wichtige Rolle spielt. In der Weihnachtsgeschichte heisst es, dass in der Zeit von Jesu Geburt Sterndeuter nach Bethlehem kamen, weil sie den neugeborenen König suchten. Sie hatten seinen Stern aufgehen sehen und machten sich deshalb auf den langen Weg aus dem Morgenland. Am Schluss blieb der Stern über dem Stall stehen, in dem Jesus geboren worden war. Also gingen die Sterndeuter (oder «drei Könige») hinein und sahen das Kind. Sie fielen nieder und holten ihre Gaben hervor, nämlich Gold, Weihrauch und Myrrhe.

Astronomen haben sich gefragt, ob es den Stern von Bethlehem wirklich gab. Wenn, dann muss er von blossem Auge und lange Zeit am Himmel zu sehen gewesen sein. Denn die aus Babylon stammenden Sterndeuter mussten ja genügend Zeit haben, ihm per Kamel bis Bethlehem zu folgen. 1603 beobachtete ein Astronom eine Konjunktion der Planeten Jupiter und Saturn im Sternbild der Fische. Da der Messias während eines solchen Ereignisses geboren werden sollte, rechnete er nach, ob zur Zeit der Geburt Jesu eine solche Konstellation zu sehen war und fand heraus, dass dies 7 v. Chr. gleich dreimal geschah: und zwar im Mai, Oktober und Dezember. Danach könnte sich die Weihnachtsgeschichte also tatsächlich so abgespielt haben – allerdings 7 Jahre früher als angenommen.

Kürzlich hat ein Forschungsteam zwei neue Stern-Rekorde vermeldet: Der kleinste je entdeckte Stern und die schnellste Umkreisung zweier Sterne. Der kleinste je entdeckte Stern liegt rund 2760 Lichtjahre von der Erde entfernt (1 Lichtjahr sind ca. 9,5 Billionen km!) und ist nur siebenmal so gross wie die Erde. Er ist Teil eines Doppelsternsystems. Und hier ist auch der zweite Rekord zu finden. Denn die beiden Sterne umkreisen sich in nur 20,5 Minuten vollständig. Zum Vergleich: Die Sonne ist 110-mal grösser als die Erde. Und die Erde braucht für eine Umkreisung der Sonne bekanntlich 365 Tage.

Sterne faszinieren uns. Vielleicht, weil sie uns schon seit Jahrtausenden als Wegweiser dienen? Wer weiss. Sterne haben aber noch andere Bedeutungen. In unserem Kulturkreis z.B. drücken Sterne visionäre Ziele aus (… nach den Sternen greifen). In vielen Kulturen stehen sie für göttliche Präsenz und sind Symbol für Licht, Hoffnung und Ewigkeit. Manche Mystiker sehen in den Sternen Symbole für Verstorbene. Und in der jüdischen Überlieferung wird jeder Stern von einem Engel bewacht. Auch die Politik hat sich ihrer bemächtigt, denn in den Landesfahnen drücken Sterne Freiheit, Brüderlichkeit und Gleichheit aus.

Schon in den mittelalterlichen Klöstern wurde in der Vorweihnachtszeit eifrig gebacken. Und schon damals war auserlesenes Backwerk mit exotischen Gewürzen üblich. Hier ein Rezept für leckere Zimt-Sterne.

Zutaten für den Teig:
2 frische Eiweisse; 1 Prise Salz; 200 g Zucker; 350 g gemahlene Mandeln; 1 ½ EL Zimt; ½ EL Kirsch oder Wasser; 70 g Puderzucker; 1 EL Zitronensaft.

1. Eiweisse mit Salz steif schlagen. Zucker daruntermischen. Mandeln und Zimt mischen, mit dem Kirsch (oder Wasser) zur Eiweissmasse geben, zu einem Teig zusammenfügen.
2. Teig portionenweise auf wenig Zucker oder zwischen einem aufgeschnittenen Plastikbeutel ca. 1 cm dick auswallen, mit einem Spachtel lösen. Sterne ausstechen, dabei das Förmchen immer wieder im Zucker tauchen. Guetzli auf mit Backpapier belegte Bleche legen. Bei Raumtemperatur ca. 6 Std. oder über Nacht trocknen.
3. Backen: je 3-5 Min. in der Mitte des auf 240°C vorgeheizten Ofens. Herausnehmen, Zimtsterne auf einem Gitter auskühlen.
4. Puderzucker und Zitronensaft zu einer dickflüssigen Glasur verrühren. Wenig Glasur mit einem Kaffeelöffel auf den Zimtsternen verteilen, trocknen lassen.

Wer es speziell festlich mag, kann die noch feuchte Glasur mit einigen essbaren «Goldsternli» aufpeppen. Gebäck in einer Dose aufbewahren.