Fröhlich-bunte Frühlingstraditionen
In Zürich verbrennt man im Frühling einen Schneemann, anderswo bewirft
man sich mit Farbpulver oder verbrennt Socken.
Wir alle freuen uns eben über das Ende des Winters.
Holi - ein zauberhaftes Frühlingsspektakel
Wenn man in Indien das Holi-Fest feiert, ist der Frühling da.
Und weil sich auch Inder über das Ende des Winters freuen, ist Holi
ein übermütiges Spektakel: Man reibt sich mit buntem Farbpulver ein und
feiert auch sonst ausgelassen.
Zudem verbrennt man die Strohpuppe Holika.
Sie symbolisiert eine Dämonin, die laut Mythologie mit einem Königskind
im Arm ins Feuer sprang, um das Kind zu töten.
Aber der indische Gott Vishnu griff ein. Die Flammen verschonten
das Kind, während Holika verbrannte.
Noch heute feiert man
deshalb den Sieg des Guten über das Böse
(oder des Frühlings über den Winter).
Mittlerweilen wird das Farbenfest
Holi in unterschiedlichen Ländern der Welt gefeiert,
auch in Europa – allerdings eher als partyähnlichen Event.
Sockenverbrennung als schräge Frühlings-Tradition
In Zürich sagt man dem Winter mit einer Böögg-Verbrennung «Ade», in
Eastport (Maryland) verbrennen Bootsbesitzer am Frühlingsanfang ihre
Socken.
Die Vorgeschichte: Mitte der 1970er Jahre beschloss Bootsbesitzer
Bob Turner am Tag des Frühlingsanfangs, seine Wintersocken demonstrativ
zu verbrennen und sich wieder barfuss auf seinem Schiff zu bewegen.
Das wiederholte er Jahr für Jahr und lud später auch seine Mitarbeiter
und Freunde zu diesem symbolischen Akt ein.
Der Brauch wurde so beliebt,
dass er mittlerweile eine ausgewachsene Party ist: Mit Austern, Bier,
Live-Band und
natürlich haufenweise Socken, die auf einem Feuer vor sich hin kokeln.
Am Sechseläuten verbrennen Zürcher den Winter
Dieses Zürcher Fest reicht ins 16. Jh. zurück. Damals beschloss der Rat,
dass während des Sommers der Feierabend eine Stunde später anzusetzen sei,
also um sechs Uhr abends.
Als Zeichen des Frühlingsbeginns läutete daher
am ersten Montag nach der Tagundnachtgleiche die zweitgrösste Glocke des
Grossmünsters pünktlich um sechs Uhr.
So also begann das «Sächsilüüte»,
welches später auf den dritten Montag im April festgelegt wurde.
1902 kam der Böögg hinzu, ein mit Knallkörpern gefüllter Schneemann,
der als Highlight des Zürcher Frühlingsfestes auf dem Sechseläutenplatz
verbrannt wird. Er symbolisiert den Winter.
Und man sagt, je schneller
der Kopf des Böögg explodiere, desto schöner werde der Sommer.
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