Woran muss ich als nächster Angehöriger in einem Todesfall denken?

Woran muss ich als nächster Angehöriger in einem Todesfall denken?

Welche Behördengänge sind dringend? Wie organisiert man eine Bestattung? Kirchlich oder weltlich? Und kann man den Friedhof wählen? Hier finden Sie Antworten.
Behördliche erste Schritte
Nach dem Ableben eines nahestehenden Menschen gibt es viel zu tun. Angehörige und Freunde müssen benachrichtigt und die Bestattung organisiert werden. Zudem sind viele Behördengänge zu erledigen.

Gute Checklisten sowie Informationen zu den Bestattungsarten in der Schweiz findet man auf www.ch.ch/de/todesfall.

Da sich die Formalitäten von Gemeinde zu Gemeinde unterscheiden, wendet man sich am besten an die Wohnortgemeinde des Verstorbenen, um mit dem zuständigen Beamten des Zivilstands- oder Bestattungsamtes zu sprechen.
Bestattung organisieren
Beim Organisieren einer Bestattung kann folgende Reihenfolge hilfreich sein:
  1. Vergewissern Sie sich, ob der/die Verstorbene in Sterbeverfügung oder Testament spezielle Wünsche festgehalten hat.
  2. Legen Sie Bestattungsart (Erd- oder Feuerbestattung) und Bestattungsort fest.
  3. Suchen Sie Zivilstands- und Bestattungsamt auf und nehmen Sie die nötigen Unterlagen mit.
  4. Bestimmen Sie, wen Sie allenfalls zum Traueressen einladen und organisieren Sie es.
  5. Bestellen Sie beim Floristen Blumen für Abdankungshalle, Kirche sowie evtl. Restaurant.
Hilfreiche Links: Allgemeine Informationen www.ch.ch/de/todesfall; Urnen (Schmuckurnen) www.urne.ch; für das Ausbringen der Asche in der Natur  www.friedwald.ch.
Wahl zwischen kirchlicher und weltlicher Bestattung
Sie haben die Wahl zwischen kirchlicher und weltlicher Bestattung.
  1. Kirchlich: Wenn Verstorbene auf einem Friedhof beigesetzt werden, ist das oft mit einem Gottesdienst, einer kurzen Andacht oder einer anderen Bestattungszeremonie verbunden. Vereinbaren Sie mit dem Pfarramt den Zeitpunkt.
  2. Weltlich: Falls Verstorbene keiner Religionsgemeinschaft angehörten, entscheiden Sie sich vielleicht für eine weltliche Trauerfeier. Diese kann von einem Familienmitglied oder dem Redner einer Weltanschauungsgemeinschaft geleitet werden. Stellen Sie sicher, dass der/die Verstorbene diesbezüglich keine Wünsche geäussert hat (z. B. Testament, Sterbeverfügung) und nehmen Sie auf konfessionelle Gepflogenheiten des Verstorbenen Rücksicht.
Wahl des Friedhofs
Den Friedhof kann man frei wählen. Einen gesetzlichen Anspruch auf ein Grab hat man aber nur in der Gemeinde, in der man vor dem Tod gemeldet war.

Ein Friedhof hat keine Verpflichtung, Auswärtige zu bestatten. Erkundigen Sie sich bei der Friedhofsverwaltung des gewählten Bestattungsortes und holen Sie allenfalls eine Bewilligung ein.

Falls die verstorbene Person Wünsche geäussert hat, sollten diese berücksichtigt werden. Sonst empfiehlt sich ein Bestattungsort, zu dem die Hinterbliebenen eine Beziehung haben.
Trauerinserate & Trauerzirkulare
Trauerinserate und Trauerzirkulare sind kein Muss. Sie dienen dazu, Verwandte, Freunde usw. über den Todesfall zu informieren. Wenn sie vor der Bestattung geschaltet resp. zugeschickt werden, versteht man sie automatisch als Einladung zur Bestattung.

Dafür braucht man folgende Angaben:
  1. Vorname, Name (auch Mädchenname) sowie evtl. Foto der/des Verstorbenen;
  2. Geburts- und Sterbedatum oder Alter sowie Sterbeort;
  3. Information über das Ableben (z. B. Unerwartet verstarb … oder: Nach langer Krankheit …);
  4. Evtl. kurzes Gedicht oder Zitat ;
  5. Aufzählung der Leidtragenden (z. B. Ehegatte, Kinder und deren Familien);
  6. Ort und Zeit der Bestattung mit genauer Adresse.
Eindrucksvolles letztes Trauerritual
Die Bestattung ist ein starkes emotionales Ereignis. Deshalb sollte man sie würdevoll, aber auch schön inszenieren, mit eindrucksvollen Details.

Dazu gehören z. B. Blumen, ein vorgetragener Lebenslauf des Verstorbenen, stimmungsvolle Musik (Orgel, Lieblingsstücke des Verstorbenen ab CD, Sänger, Chor usw.), Gedichte resp. Bibeltexte.

Es gibt aber auch den Brauch, eine mit Sand gefüllte Schale aufzustellen und lange dünne Kerzen daneben. Ein Familienmitglied entzündet während der Abdankung die erste Kerze und steckt sie in den Sand, dann folgen alle, die mögen, diesem Beispiel, sodass am Schluss ein Meer von Lichtern zu sehen ist.

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