Tausche mein ganzes Hab und Gut gegen eine Tulpenzwiebel
Fantasiepreise für Häuser? Kennen wir. Aber für
Tulpenzwiebeln? Lesen Sie, was auf dem Höhepunkt des
Tulpenwahns für eine einzige Zwiebel bezahlt wurde.
Der niederländische Tulpenwahn
Die Tulpe ist eine der wenigen Blumen, die immer wieder Begeisterung auslöst. Denn schon als sie im 16. Jh. nach Konstantinopel kam, war die Bewunderung so gross, dass ein regelrechter Tulpenwahn ausbrach. Damit verbunden war ein schwunghafter Handel
mit Tulpenzwiebeln, der die Preise in astronomische Höhe trieb.
Das Gleiche passierte einige Zeit später in den Niederlanden. Denn auch dort waren Aristokraten und reiche Bürger von diesen Frühlingsblühern so hingerissen, dass sie horrende Preise dafür zahlten.
Horrende Preise für eine einzige Zwiebel
So wurden 1637 für eine Zwiebel der rot-weiss gestreiften Sorte «Semper Augustus» z. B. 30'000 Gulden bezahlt.
Und das, obwohl das durchschnittliche Jahreseinkommen bei etwa 150 Gulden lag und die teuersten Häuser an einer Amsterdamer Gracht rund 10'000 Gulden kosteten.
Selbst in Naturalien wurde bezahlt
Wer nicht genügend Bargeld hatte, bezahlte auch mal in Naturalien. Denn von einer Zwiebel der Sorte «Viceroy» ist überliefert, dass man folgende Güter an Zahlung gab: 120 Scheffel Weizen, 240 Scheffel Roggen, vier fette Ochsen, acht fette Schweine, zwölf fette Schafe, zwei Fässer Wein, vier Fuder Bier, zwei Fässer Butter, 1000
Pfund Käse, ein Bett, einen Anzug und einen silbernen Trinkbecher.
Nimmt einen fast Wunder, wie der Haushalt NACH diesem Tausch ausgesehen haben mag (schmunzel). Zum Glück sind Tulpen bei uns günstiger!
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